Mayonnaise reloaded

von Martin Metzenbauer

Die spezielle japanische Mayonnaise gewinnt auch im Westen Fans.

Mayo ist nicht gleich Mayo. Obwohl die gelbe Masse optisch ja nicht allzu unterschiedlich aussieht, gibt es doch deutliche Geschmacksunterschiede. Kuner ist nicht gleich Hellmann’s, wissen die Expertinnen und Experten. Was bei den einzelnen Herstellern aber immer gleich ist, sind die Grundzutaten, nämlich Eigelb und Öl. Was man daraus macht, führt aber zu recht unterschiedlichen Ergebnissen.

Ziemlich anders als die in europäischen Supermärkten erhältlichen Mayonnaise-Sorten ist das wohl bekannteste entsprechende Produkt aus dem Land der aufgehenden Sonne. Kewpie heißt die Marke – und das „Anderssein“ fängt schon bei der Verpackung an. Diese Mayo kommt nämlich in einer (recht dünnen) Plastikflasche auf den Tisch, auf der man eingeprägte Zeichen bestenfalls erahnen kann.

Sie wirkt ein wenig cremiger und gelber als manche Mitbewerber – aber der hauptsächliche Unterschied liegt im Geschmacksempfinden. Letzteres ist schwer zu beschreiben – „rund“ trifft es wohl am besten. Ein wenig sauer – aber nicht zu viel, mild gewürzt – aber auch nicht zu wenig. Kurzum: Man sollte sie eher einfach kosten als sie sich zu sehr beschreiben zu lassen.

Passt auch hervorragend zum klassischen Schinken-Käse-Toast: Kewpie Mayo neben Cousine Ketchup.

Das Geheimnis der Kewpie-Mayo liegt wohl in deren Inhaltsstoffen: Weniger Öl, dafür deutlich mehr Eigelb als in österreichischen oder deutschen Produkten. In der japanischen Mayo sind es 70 Prozent Raps- und Sojaöl und 14 Prozent Eigelb. In der klassischen Kuner-Mayonnaise findet man 80 Prozent Sonnenblumenöl und lediglich 7,5 Prozent Eigelb. Unterschiede gibt es freilich auch bei den Gewürz- und Zusatzstoffen – so findet man bei Kewpie etwa auch Glutamat. Umami lässt grüßen.

Was kann man mit der japanischen Mayo nun machen? Natürlich die gleichen Dinge, die man auch mit der „westlichen“ tun kann – also beispielsweise zu einem Schinken-Käse-Toast verspeisen. Aber: Man kann sie auch vorzüglich zu Sushi reichen (ja, tatsächlich!) oder sie zu einem japanischen Salat geben.

Und wo bekommt man sie her? Mittlerweile kann man die Mayo in gut sortierten Asia-Läden bekommen – oder man bestellt sie online. Dabei ein Tipp am Rande: Es gibt auch eine thailändische Kewpie-Variante, die ähnlich aussieht wie das japanische Original, sich aber geschmacklich deutlich unterscheidet. Also darauf achten, dass man wirklich die japanische Version bekommt.

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